Rathaus Reinickendorf
Im Frühjahr 1909 gewann der Entwurf des Schöneberger Architekten Fritz Beyer einen Wettbewerb zum Bau eines neuen Rathaus-Gebäudes. Kurz darauf wurde mit dem Bau begonnen. Der Backsteinbau wurde mit Muschelkalk versetzt und erhielt einen 54 Meter hohen Turm. Die Verzierungen am Nebeneingang stammen vom Schöneberger Bildhauer Julius Wolff. Insgesamt hat der Bau damals etwa 650.000 Mark gekostet und 12 Monate gedauert. Im Rathaus befindet sich auch der Sitzungssaal der Stadtverordneten (heute: Bezirksverordneten) mit einer Höhe von 8,20 Meter und einer Fläche von ca. 150qm (Quelle: Deutsche Bauzeitung vom 13. + 20.09.1911, Nr. 73 & 74).
Im November/Dezember 2020 berichteten die beiden Berliner Tageszeitungen "Tagesspiegel" und "Berliner Morgenpost", dass das Rathaus Reinickendorf einen Neubau auf dem nahegelegenen Grundstück Alt-Wittenau 69 erhalten wird. Der Neubau wird notwendig, weil über 200 zusätzliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter im Rathaus tätig sind und die bisherigen Räumlichkeiten keinen Platz für Erweiterungen bieten. Der Neubau wird in modularer Bauweise entstehen und drei Stockwerke hoch sein. Um Platz zu schaffen, muss u.a. eine alte Tankstelle auf dem Betriebhof des Bezirks abgerissen werden. Bislang nutzt das Grünflächenamt das Grundstück.
1930er Jahre - Blick auf das Rathaus vom Eichborndamm aus gesehen. Quelle: Verlag Munier, Heiligensee.

1944 - Blick auf das Rathaus.
"Feuerwehrwache Wittenau"
Am Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich die Wittenauer Feuerwache noch direkt neben dem Rathaus.Die noch heute existente Feuerwehrwache an der Roedernallee wurde erst in den 1960er Jahren neu gebaut. Am 11.11.1964 wurde der obligatorische Schlüssel vom damaligen Verkehrssenator Theuner an den zuständigen Branddirektor übergeben. Aufgrund des Neubaus in Wittenau wurde die alte Feuerwehrwache in der Stockholmer Straße in Berlin-Wedding geschlossen.
Neben der Berufsfeuerwehr gibt es seit dem 07.02.1972 die Freiwillige Feuerwehr Wittenau (Quelle bitte - hier klicken - ). Sie war die erste Freiwillige Feuerwehr in der alten Bundesrepublik überhaupt. Folgende Wachleiter standen der Freiwilligen Feuerwehr bislang vor:
- Horst Kahm (bis 1985),
- Bernd Zanke,
- Norbert Weenen,
- Achim Noack,
- Oliver Böhm,
- Michael Manteufel (seit 2008)
Am 12.12.2017 erhielt die Freiwillige Feuerwehr von WIttenau den Wittenauer Ehrenamtspreis für ihren unermüdlichen Einsatz und den Schutz der Menschen in ihrem Ortsteil und andernorts (Artikel bitte - hier klicken - ).
1918 - Das damalige Feuerwehr-Depot an der heutigen Straße "Am Rathauspark".

1936 - Rathaus mit dahinter liegender Feuerwehrwache_Foto: Verlag Goldiner

1939 - Auf diesem Kartenausschnitt erkennt man die Lage der damaligen Feuerwehrwache Wittenau direkt neben dem Rathaus.
© Landesarchiv Berlin – HistoMap Berlin
Wittenauer Boden-AG

1910 - Ausschnitt vom Briefkopf der WITTENAUER BODEN AG. Quelle: Landesarchiv Berlin, A_Rep_342-02_Nr_59500
Laut § 2 der Satzung war "Gegenstand des Unternehmens der Erwerb, die Verwaltung und die Verwertung von Grundstücken, insbesondere in der Gemarkung Wittenau und in anderen Vororten von Berlin und in Berlin selbst, die Gewährung oder Entnahme von Darlehen gegen hypothekarische Sicherheit sowie die Vermittlung von Hypotheken".
Dem Unternehmen gehörten im Jahr 1910 die Häuser an der Oranienburger Straße zwischen dem Nordgraben und der Straße Alt-Wittenau sowie zahlreiche Fabrikflächen mit Gleisanschlüssen u.a. Cyclobwerke.
Die ersten Vorstandvorsitzenden waren Herr Direktor Paul Busch und Herr Doctor juris Arthur Rosin (sic). Im Jahr 1935 war der alleinige Vorstand Herr Hermann Elkeles. Die AG hatte auch einen mehrköpfigen Aufsichtsrat.
Am 31.10.1936 wurde das Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht.**********

1909 - Ausschnitt vom Grundbesitz der damaligen WITTENAUER BODEN AG. Quelle: Landesarchiv Berlin, A_Rep_342-02_Nr_59500_Plan 1
Gemeinnützige Wittenauer Wohnungsgenossenschaft e.G.m.b.H.
Im Jahr 1924 wurde wegen der großen Wohnungsnot in Berlin, die „Gemeinnützige Wittenauer Wohnungsgenossenschaft e.G.m.b.H.“ gegründet. Bereits im Jahr 1925 waren die ersten Wohnungen bezugsfertig. Folgende Häuser wurden durch die Genossenschaft errichtet:
1926 - Häuserblöcke an der Jansenstraße mit dem "Rondell"
1928 - Häuserblöcke am Taldorfer Weg
Um die große Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu bekämpfen, wurden Kredite in Höhe von 33,8 Millionen Mark in der Zeit von 1950 bis 1953 eingesetzt. Damit wurden in Reinickendorf über 13.000 Wohnungen neu gebaut bzw. repariert. Alleine im Jahr 1954 wurden weitere 2239 Wohnungen mit einer Kreditsumme von 28 Millionen Mark gebaut. Drei Viertel dieser Leistungen entfielen auf die Wohnungsgenossenschaften, wobei die „Gemeinnützige Wittenauer Wohnungsgenossenschaft e.G.m.b.H.“ einen wesentlichen Anteil an der Gesamtleistung hatte. Dadurch stieg auch die Einwohnerzahl von Wittenau. Im Jahr 1924 wohnten insgesamt 13.00 Personen im Ortsteil. Im Jahr 1954 waren es bereits 39.000 Einwohner.

1929 - Eine Ablichtung des "Rondell" in der heutigen Jansenstraße.


Siedlung "Grünland"
In den 1920er Jahren liess der Berliner Architekt Erwin Anton Gutkind im Auftrag der "Gruppe Nord gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH" eine Siedlung mit damals modernen Ein- und Mehrfamilienhäusern errichten. Diese Siedlung erhielt den Namen "Grünland". Zahlreiche Häuser dieser Siedlung stehen heutzutage unter Denkmalschutz. Sie sind in folgenden Straßen zu finden:
- Gorkistraße,
- Grünlandweg,
- Am Kesselpfuhl,
- In den Kaveln
Im Januar 2016 wurden im Grünlandweg mehrere Fichten abgeholzt. Die Bäume standen auf dem Grundstück der Immobilienfirma „Deutschen Annington“, der die dortigen Wohnanlagen gehören. Diese Aktion führte zu erheblichen Unmut der dortigen Bewohner, die von der Fällaktion überrascht wurden. Sogar die Lokalpresse berichtet von den Baumfällmaßnahmen.
1920er Jahre - Die Grünland-Siedlung kurz nach der Erbauung. Beide Fotos © Archiv Carsten Ott


1940er Jahre - Einige Häuser der Grünland-Siedlung. Beide Fotos © Dr. Hans-Andreas Schönfeldt
Die Behelfsheim-Siedlung am Steinberg /Kolonie Steinberg
Die Behelfsheimsiedlung (Hintergrundinfo - bitte hier klicken - ) war 1944 auf einem ehemaligen Acker zwischen der Dietrich-Eckert-Straße, jetzt Gorkistraße, und der Industriebahnstrecke Tegel-Friedrichsfelde angelegt worden, im Westen begrenzt durch die Kleingartenkolonie „Am Steinberg“, im Osten durch die Gärten der Häuser der Straße "Am Hügel". Bauherr war die Wohnstättenbau-Gesellschft m.b.H. Die Abmessungen des Geländes waren in Nord-Süd-Richtung etwa 380 m, in West-Ost-Richtung 130 m. Es war ehemaliges Kirchenland – ein Priesteracker – und daher guter, lehmhaltiger Boden. Es war mit 111 Behelfsheimen bebaut worden – genauer: die größte Hausnummer war die 111.
Die Nummerierung begann an der o.a. Industriebahn und endete mit dem letzten Haus zur Gorkistraße hin. Es gab einen fünf Meter breiten Hauptweg und drei Meter breite Nebenwege mit den Nummern 1 bis 9. Die meisten Heime waren vom kleinen Typ; nur wenige kinderreiche Familien hatten das größere bekommen. Als letztes war Weihnachten 1944 ein großes „Doppelheim“ errichtet worden, das später einen kleinen Laden beherbergte. Ich sehe noch die Fremdarbeiter, die Löcher in den Boden gruben, Fundamentpfähle hineinsteckten, den Aushub wieder hineinschütteten, Wasser nachgossen und das Ganze feststampften. Die letzten Parzellen zur Gorkistraße hin blieben leer.
In der Wohnungsnot nach dem Kriege waren die Menschen glücklich, nicht nur ein Dach über dem Kopf zu haben, sondern auch ein kleinen Garten, der intensiv genutzt wurde. Die Häuschen erhielten nach und nach Strom- und Wasseranschluß. Viele Bewohner errichteten Schuppen und Anbauten. Später wurde der Kleingartenverein „Neue Heimat“ e.V. gegründet, der vor allem die Interessen der der Bewohner gegenüber dem Grundstückseigentümer, die evangelische Kirchengemeinde Wittenau, zu vertreten hatte. Dieser hatte im August/Oktober 1945 das Geände auf 20 Jahr verpachtet und meldete schon 1963 seine Ansprüche an. Letztendlich wurde das Gelände erst nach 1995 geräumt und neu bebaut (Quelle: Dr. Bodo Koglin).
Am 15.07.2017 feierte die Kolonie Steinberg ihr 100jähriges Bestehen (Arikel Berliner Woche - hier klicken - ).

Skizze der Behelfsheim-Siedlung am Steinberg. Archiv: Dr. Bodo Koglin

1943 - Luftbild des Geländes der Behelfsheim-Siedlung am Steinberg. Damals war das Gelände noch unbebaut; es wurde als Acker genutzt. Es war der Rest des „Priesterackers“, woran heute noch die gleichnamige Straße erinnert. Vor dem Bau der Industriebahn reichte das Feld bis zum Steinbergsee. Archiv: Dr. Bodo Koglin

1953 - Luftbild der inzwischen bebauten Behelfsheim-Siedlung am Steinberg. Der Abschnitt hinter der Industriebahn ist noch unbebaut.





Die "Heimstättengesellschaft Primus-Wittenau" (siehe oben) liess im Jahr 1928 das noch heute existente Gebäude an der Oranienburger Straße/Göschenplatz (früher Bahnhofsplatz) errichten. Das Gebäude wurde durch die damaligen Firmen „König“ (Hermsdorf), „Schimowski“ (Tegel) und „Schümmeier“ (Tegel/Konradshöhe) gebaut. Der dreigeschossige Baublock umfasste damals 58 Wohnungen. Dadurch wurde eine vorhandene Baulücke zwischen der Hauptverkehrsstraße und dem dahinterliegenden Sportplatz geschlossen. An der Oranienburger Straße wurde der Zugang zum Sportplatz mit zwei sogenannte Kopfbauten betont. Die damaligen Architekten haben die Treppen des Gebäudes auf die Rückseite gelegt, um an der Fassade „Ruhe zu gewinnen“ und „herrschaftliche Eingänge“ zu bauen. (Quelle: Monatsheft zur Deutschen Bauzeitung vom 12.12.1928).
1928 - Skizze vom Gebäudebau am damaligen Bahnhofsplatz (heute Göschenplatz). Quelle: Deutsche Bauzeitung
Wittenauer Gemeindesiedlung "Am Lindenweg" (heute Tessenowstraße)
Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begannen in Wittenau die ersten Bautätigkeiten, die zuvor durch die jahrelangen Kriegsereignisse fast zum Erliegen gekommen waren. Die damalige Gemeinde Wittenau liess in diesem Zusammenhang eine Kleinhaussiedlung von der Heimstättengesellschaft "PRIMUS" errichten. Dazu wurde das Gelände rund um den damaligen Lindenweg in Parzellen aufgeteilt, die max. 800qm Grundfläche umfassten. Die ersten Häuser wurden mit unzureichenden Mitteln und zum Teil minderwertigen Material gebaut. Einen interessanten Vergleich zeigen die nachfolgenden Bilder von zwei Häusern dieser Kleinhaussiedlung in der Tessenowstraße mit der heutigen Hausnummer 45.***
1929 - Bild der beiden Häuser der Kleinhaussiedlung "Am Lindenweg".***
30.11.2013 - Bild von den beiden Häusern in der Tessenowstraße, die seit mindestens 1929 bestehen.
Wittenauer Gemeindesiedlung "Schmitzweg" (heute Tessenowstraße)
Ende der 1920er Jahre bzw. Anfang der 1930er Jahre wurden die Wohnhäuser im Schmitzweg gebaut. Auch hier war die
Heimstättengesellschaft "PRIMUS" der ursprüngliche Bauherr.

1933 - Bau der Einfamilienhäuser im Schmitzweg.
Ehemalige Citè Foch bzw. Franzosensiedlung, davor Luftwaffenlager




1989 - Luftbild der Citè Foch. In der Bildmitte ist das Mehrzweckgebäude zu erkennen. Am linken Bildrand verläuft die S-Bahnstrecke der ehemaligen Nordbahn. Quelle: Jean Grosjean

1970er Jahre - Ansichtskarte mit dem französischen Einkaufsmarkt "ECONOMAT" in der Citè Foch.

1970er Jahre - Anderer Blickwinkel auf das Gebäude mit zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten in der Citè Foch.

1980er Jahre - Das Mehrzweckgebäude mit dem Restaurant LE FLAMBEAU in der Citè Foch.
Nach dem Abzug der französischen Soldaten aus Berlin und der Übergabe der Siedlung an die Bundesrepublik (durch Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) gab es noch einige Nachnutzer des damaligen Einkaufszentrums wie z.B. ALDI, FAMILIA, ELIXIA Sportstudio. Aber eine grundlegende Modernisierung verschon sich immer wieder (Artikel Nord-Berliner - hier klicken - ).
In der Citè Foch blieben bis heute (Januar 2018) die französischen Straßennamen erhalten, obwohl das Bezirksamt die französischen Bezeichnungen wie Allée oder Rue durch deutsche Übersetzungen austauschen wollte. Das liegt daran, dass es sich um Privatstraßen handelt, die im Eigentum des Bundes stehen und nicht dem Land Berlin gehören. Damit unterliegen sie nicht den Regelungen des Berliner Straßengesetzes und bleiben als blaues Schild mit weißer Schrift erhalten. Folgende Straße gibt es in der Citè Foch:
- Rue Racine,
- Rue Montesquieu,
- Place Molière,
- Avenue Chales de Gaulle,
- Rue Lamartine,
- Rue Diderot,
- Rue Georges Vallery

August 2013 - Ein typisches Straßenschild in der Citè Foch. Quelle: Wikimedia Commons, Alexrk2
Das o.a. Mehrzweckgebäude wurde in den Jahren nach dem Truppenabzug immer weniger genutzt und damit dem Vandalismus preisgegeben. Es verfiel zunehmends. Eine Rettung der baulichen Substanz war nicht mehr möglich. Der Abriss des Komplexes wurde beschlossen und begann am 17. Juni 2016. In diesem Zusammenhang wurden auch 128 in Blei gefasste Opalglas-Scheiben vor der Zerstörung gerettet. Diese Gläser gehörten zu der zwischen 1977 und 1980 gebauten Kirche St. Geneviéve samt Glockenturm. Die Kirche war von den Berliner Architekten Od Arnold und Günter Grasme entworfen worden. Die Kirchenfenster wiederum stammen von dem im Jahr 2010 verstorbenen Glasmaler Johannes Beeck.
Im November 2016 war der ehemals 15.000qm große Gebäudekomplex vollständig abgerissen. Ab dem Jahr 2017 will die Firma "BPD Immobilienentwicklung GmbH" an der Stelle insgesamt 333 Eigentums- und Mietwohnungen, eine Tiefgarage sowie eine Kita für bis zu 40 Kinder und einen begrünten Innenhof entstehen lassen. Das Projekt wird unter dem Namen "Fleur de Berlin" geführt. Im März 2020 bfanden sich die erste Etagen der neuen Gebäude bereits im Rohbau.
Am 06.04.2018 brach ein Großbrand in der Rue Montesquieu in einer leerstehenden Barracke der ehemaligen französischen Streitkräfte aus. Das Gebäude brannte komplett nieder. Die Rauchsäule war kilometerweit in Berlin zu sehen (weitere Infos: - hier klicken - ).

26.02.2017 - Reste des Mehrzeckgebäudes in der Citè Foch.

26.02.2017 - Rest des Mehrzeckgebäudes in der Citè Foch.

29.10.2017 - Baugrube in der Citè Foch.

29.10.2017 - Neubau eines Wohngebäudes in der Citè Foch.

29.10.2017 - Neubau eines Wohngebäudes in der Citè Foch (Avenue Charles de Gaulles).


Beschlüsse des Abgeordnetenhauses zur Bebauung
Am 06. Mai 1965 beschloss das Abgeordnetenhaus von Berlin in seiner 52. Sitzung die Verordnung über die Festsetzung des Bebauungsplanes XX-32 für das Gelände zwischen Straße 415, Packereigraben, Nordostgrenze der Grundstücke Grundbuch von Wittenau Band 136 Blatt 4582 und Band 136 Blatt 4570 und Industriebahn im Bezirk Reinickendorf, Ortsteil Wittenau sowie die Verordnung über die Festsetzung des Bebauungsplanes XX-104 für die Grundstücke Lübarser Straße 88/118 im Bezirk Reinickendorf, Ortsteil Wittenau,
Evangelisches Krankenheim/Seniorenresidenz Spießweg
Viele Jahrzehnte existierte an der Adresse Spießweg 11-15 ein evangelisches Krankenheim. Dieses wurde im April/Mai 2018 abgerissen, da an dieser Stelle bis zum Jahr 2019 insgesamt 57 seniorengerechte Wohnungen gebaut werden sollen. Das Bauprojekt wird durch den offenen Immobilienfonds "Swiss Life REF (DE) European Real Estate Living and Working" vorgenommen (weitere Infos - hier klicken - ). Im September 2019 waren die Arbeiten schon weit vorangeschritten.


Seniorenwohnheim Spießweg
Seit vielen Jahren existiert an der Adresse Spießweg 38 ein Seniorenwohnheim. Dieses wird von der Gesellschaft "PHILOS Seniorenresidenzen GmbH" betreut (Weitere Infos - hier klicken - ).
Kossätenhaus Alt-Wittenau
Köhler hatte einiges Landeigentum erworben, auf dem sich der größte Teil des Triftparks befindet. Er konnte daher Landwirtschaft betreiben. Auf dem Kirchhof an der Dorfkirche befand sich die Grabstätte: August Wilhelm Köhler (1804-1865), Friederike Henriette geb. Dessin (1811-1886). Die Witwe heiratete den Landwirt Krügerke.August Krügerke war als Amtsdiener bei der Amtsverwaltung Dalldorf angestellt und als deren Steuererheber tätig. Seine Witwe lebte noch bis Mitte der 1950er Jahre in dem Haus. Sie war, wie erzählt wurde, jederzeit zu Scherzen und auch zu derben Späßen aufgelegt.
Die Tochter Emma heiratete den Techniker Willi Radde, der als stellvertretender Standesbeamter in Wittenau beschäftigt war. Frau Radde eröffnete 1927 im linken Teil des Wohnhauses ein Lebensmittel- und Seifengeschäft, einen typischen „Tante-Emma-Laden“. 1944 wurde das Haus ausgebombt, jedoch mit Hilfe von Freunden und Verwandten bald wiederaufgebaut. Jedoch trat auf der rechten Hausseite ein Flachdach an die Stelle des früheren hohen Krüppelwalmdachs. Emma Radde feierte 1967 noch das 40-jährige Geschäftsjubiläum, schloss den Laden aber bald.
Inzwischen war der Hof hinter dem
Wohnhaus mit ergänzenden Wirtschaftsgebäuden bebaut worden. Das links gelegene
Stallgebäude war schon vor 1930 in ein zweigeschossiges Wohngebäude umgebaut
worden. Im Jahr 1986 waren die Bewohner
ausgezogen, und das Anwesen begann zu verfallen, wobei auch die Dachziegel einstürzten. Das Wohnhaus sollte unter
Denkmalschutz gestellt werden. Die „GSW“, die auch dieses Grundstück erworben
hatte, klagte hiergegen, und das Verwaltungsgericht entschied zu ihren Gunsten,
so dass die Baulichkeiten im Oktober 1993 abgerissen wurden.Das Gelände liegt für eine
künftige Bebauung brach (Quelle: Klaus Schlickeiser).